Bei Schimmel handelt es sich um Pilze, die zuerst oberflächlich, später auch in die Tiefe gehend, die Wand und andere Materialien besiedeln. Stockflecken sind einzelne, meist runde Kolonien der Pilze, die aus einer einzigen Spore ausgekeimt sind.
Pilzforscher unterscheiden ca. 10 000 Schimmelpilzarten, von denen aber nur wenige in Wohnräumen vorgefunden werden. Einen "Wandschimmelpilz" gibt es nicht. Es herrscht ein buntes Nebeneinander verschiedener Arten, gehäuft treten allerdings Aspergillus- und Penicillium-Arten auf.
Pilze besitzen, im Gegensatz zu Pflanzen, kein Chlorophyll und sind daher nicht in der Lage, ihre Energie aus dem Sonnenlicht zu gewinnen. Als Energiequelle für Pilze im Wohnbereich dienen Holz- und Holzbestandteile, Wandfarben und Gipsputz, Blumentopferde bzw. abgestorbene Teile von Zimmerpflanzen sowie Lebensmittel. Wie alle Lebewesen brauchen auch Pilze Wasser zum Wachsen. Fehlt das Wasser, stirbt der Pilz jedoch nicht ab, sondern bildet sogenannte 'Dauerzellen' aus. Diese ermöglichen es dem Pilz, "Notzeiten" zu überstehen. Bei erneut günstigen Wachstumsbedingungen (Feuchtigkeit) wächst er dann weiter. Die Verbreitung und Vermehrung der Pilze erfolgt über Sporen und Konidien. Sie werden in unvorstellbar großer Zahl produziert und in der Luft schwebend verbreitet. Sie sind für das menschliche Auge nicht sichtbar (Durchmesser 0,002 - 0,006 mm). Zu einer Auskeimung und zum Pilzwachstum kommt es jedoch nur bei für die jeweilige Pilzart günstigen Wachstumsbedingungen. Feuchte Wände beispielsweise stellen einen idealen Lebensraum und Nährboden für Pilze dar.
Die wichtigsten im Wohnbereich vorkommenden Pilze sind solche der Gattungen Alternaria, Aspergillus, Cladosporium, Penicillium und Wallemia. Pilze mit besonderem toxischen Potential sind Aspergillus fumigatus, Aspergillus niger, Stachybotrus atra.